Masterplan INF

/Die Bunte Linke hat sich in ihrer Jahresversammlung am 10.12.
einstimmig dafür ausgesprochen, dass dafür der Entwurf des Büros Höger
aus Zürich ausgewählt wird. In unserer dicht besiedelten und bereits
hoch belasteten Region sind für eine konsequente Verkehrswende weitere
Autostraßen und -brücken kontraproduktiv. /

/Unter Berücksichtigung der Erfordernisse des vom OB ausgerufenen
Klimanotstands („Alle Entwicklungs- und Planungskonzepte sollen im Fokus
Klimaschutz, Klimaanpassung und Erhalt der Biodiversität stehen“) kann
keiner der anderen drei Entwürfe guten Gewissens ausgewählt werden. Dies
sieht man schon auf den ersten Blick an den Farben der Bewertungsmatrix
der Entwürfe. Eine Alternative dazu könnte höchstens noch eine
Kombination aus dem Seilbahnentwurf des Büros Heide aus Frankfurt mit
dem besseren Flächenentwurf des Büros Höger inklusive einer Straßenbahn
sein. /

/Elsa Becke als Bezirksbeirätin aus Wieblingen möchte neben der
verkehrlichen und Baudichtenbetrachtung die Bedürfnisse der Bevölkerung
nicht übergangen sehen: „Wo bleibt die Wohnqualität zum Beispiel in
Wieblingen, wenn im ganzen Masterplanprozess nur über die
Aufenthaltsqualität auf dem Campus gesprochen wird.“ Lärm- und
Schadstoffreduzierung müsse auch für die angrenzenden Stadtteile eine
hohe Priorität haben. /

/Für den Entwurf Höger ergibt sich allerdings ein grundlegendes
Bewertungsproblem: Auch hier wird ein Brückenneubau mit berechnet, auch
wenn dieser erst bei Versagen aller anderen Maßnahmen in einer zweiten
Ausbaustufe zum Jahr 2050 vorgesehen ist. Stadtrat Arnulf Weiler-Lorentz
berichtet von der öffentlichen Vorstellung der Prüfergebnisse für die
Verkehrskonzepte am 28.11.: „Bürgermeister Odszuck hat versprochen, dass
dies für den 12.12. korrigiert wird und die Brücke aus den
Verkehrsauswirkungen herausgerechnet wird.“ Dazu liegt zwei Tage vorher
noch nichts vor. So kann das Forum eigentlich gar nichts entscheiden und
muss sich vertagen. Die Bunte Linke erwartet, dass auch weitere
Benachteiligungen des Entwurfs Höger bei der Neubewertung beseitigt
werden: Die Berechnungen erfolgten ohne Erhöhung der Parkgebühren; der
Besetzungsgrad der Pkws ist mit nur 1,3 Personen vorgesehen (Experten
gehen aber davon aus, dass dies deutlich mehr sein wird), Bike&Ride ist
nicht einbezogen. Dies alles ist im Entwurf Höger anders vorgesehen mit
besserer Umweltauswirkung. Höger enthält als einziger Entwurf noch den
Straßenbahnring, aus Sicht der Bunten Linken das beste
Massenverkehrsmittel. /

23.12.2019