Oberste Priorität auf Erhalt des Völkerkundemuseums
Im Jahr 2019 feiert die von Portheim-Stiftung ihr 100-Jähriges Bestehen. Eine gute Gelegenheit, sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und um Spenden und Sponsorengelder zu bitten. Für das denkmalgeschützte Palais Weimar und für den Betrieb des Völkerkundemuseums ist dringend mehr Geld erforderlich. Peinlich, dass die Stadt in den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht mehr getan hat. Der Oberbürgermeister Heidelbergs ist qua Amt Mitglied im Kuratorium der von Portheim-Stiftung. Er ist damit allen Bürgern, vertreten durch die Stadträte, Rechenschaft schuldig. Ein Rechtgutachten, beauftragt von der Bunten Linken, bestätigt dies.
Wir fordern OB Würzner auf, im nächsten Doppelhaushalt wesentlich mehr Geld für Stiftung und Museum vorzusehen, wie bisher 0,50 € je Einwohner und Jahr sind lächerlich (erstmals im letzten Jahr, vorher jahrelang 0,05 €). Der Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes verdient zusätzlich Zuschüsse in nennenswertem Umfang.
Zum Vergleich eine kleine Auswahl weiterer städtisch finanzierter Einrichtungen (auch wenn manche davon als Einrichtungen im städtischen Besitz natürlich anders zu bewerten sind): Theater und Orchester - 126 €, Kurpfälzisches Museum - 24,70 €, DAI - 4,80 €, Heidelberger Frühling - 5,40 €, Kunstverein - 2,10 €, Enjoy Jazz-Festival - 0,53 €, jeweils je Einwohner und Jahr. In Zukunft werden für das Kongresszentrum mindestens 31 € – 40 € je Einwohner und Jahr für das neue Kongresszentrum als Zuschuss nötig sein.
Blick über den Tellerrand: die Stadt Köln finanziert ihr Völkerkundemuseum (Rautenstrauch-Joest-Museum) mit ca. 11 € je Einwohner und Jahr, das ist ca. 1/6 aller ihrer Aufwendungen für Museen.
Wir sollten stadtweit diskutieren, was uns die Bewahrung der wertvollen Sammlungen wert ist, auch im Vergleich zu sonstigen kulturellen Errungenschaften. In unserer globalisierten Welt mit den begleitenden ethnischen Konflikten ist das Völkerkundemuseum mit seinen Möglichkeiten für Bildungs- und Informationsarbeit unverzichtbar. Hilde Stolz (Kurzversion erschien als Stadtblattbeitrag am 12. Sept.)