Bunte Linke: Wenigstens vier Szenarien für den Masterplan Im Neuenheimer Feld entwickeln - Wir stehen für eine ökologische Variante
9.6.2018 „Wenn es eine Chance für einen Kompromiss bei der Entwicklung des Universitätsgebietes im Neuenheimer Feld geben soll, dann müssen die städtebaulichen Büros verschiedene Szenarien entwickeln, die die Folgen von Vorgaben bzw. Forderungen im Einzelnen beschreiben“, stellte Stadtrat Arnulf Weiler-Lorentz auf einer Veranstaltung der Bunten Linken fest. Die Forderungen der Vorhabenträger – Stadt, Land, Universität – und die vielen Vorschläge und Anregungen aus der Bürgerbeteiligung müssen zueinander in Bezug gebracht werden, die zwischen ihnen bestehenden Konflikte, aber auch die möglichen Synergien, sollen dargestellt werden.
Aus dem bisherigen Verlauf der Diskussion bei den Veranstaltungen für Bürgerbeteiligung lassen sich zwei sehr gegensätzliche Positionen für die Entwicklung erkennen. Eine entspricht den Forderungen der Universität – starke Verdichtung der Bebauung, kein öffentliches Nahverkehrsmittel im Campus, 5. Neckarquerung, Ausbau des Klausenpfades und Verlagerung des Autoverkehrs aus dem Campus auf diese Straße. Der andere ist stark ökologisch orientiert – moderate bauliche Verdichtung, Erhalt der kleinklimatischen Bedingungen, Erhalt des Gartenbaulandes im Handschuhsheimer Feld, Erhalt des Naturschutzgebietes Unterer Neckar, also keine Neckarquerung, leistungsfähiges Nahverkehrsmittel auf dem Campus, Erhalt der Funktion des Neuenheimer und Handschuhsheimer Feldes für die Naherholung. Ein Kompromiss zwischen den Akteuren kann sicher nur in einem Entwicklungsweg gefunden werden, der sich an einer mittleren Position orientiert.
Dies wird auch in der Diskussion so bewertet, wenngleich es keine Frage ist, dass sich die Bunte Linke im ökologischen Weg wiederfindet. Rainer Zawatzky (BUND) macht klar, dass eine Brücke über das Naturschutzgebiet „Unterer Neckar“, ein FFH-Gebiet von europäischem Rang, für ihn überhaupt nicht infrage kommt. Ein leistungsfähiges Nahverkehrsmittel im Campus ist für die Bunte Linke unverzichtbar, am besten geeignet erscheint eine Straßenbahn. Dies ist auch nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim möglich, so Weiler-Lorentz. Das Gericht habe lediglich festgestellt, dass es dazu eines geänderten Bebauungsplanes bedarf und einer gleichwertigen Prüfung aller Trassen im Planfeststellungsverfahren.
Die BL erwartet, dass wenigstens vier alternative Szenarien entwickelt, dem Forum der Bürgerbeteiligung zur Bewertung und dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt werden.